10 Tipps für Mallorca-Anfänger und Fortgeschrittene

Nach unserem Urlaub auf Mallorca (ja, für mich war es tatsächlich der erste Urlaub auf Mallorca und wie ich gestehen muss auch der erste Pauschalurlaub) im September war ich mir lange nicht sicher, ob es einen Blogbeitrag hierüber geben würde…. Grund hierfür ist mein zwiespältiges Verhältnis zu der vermeintlichen Lieblingsinsel der Deutschen, nach meinem ersten Besuch. Darf man sagen, dass Mallorca extrem hässlich ist? Ja und ich gebe es zu an anderen Ecken wieder wunderschön!
Das Nebeneinander von wunderschönen alten Örtchen, Kirchen, schönen Küstenabschnitten und Stränden sowie netten Tapasbars und irgendwelchen Shops die nur Luftmatratzen und Sonnenschirme verkaufen und Restaurants die Schnitzelhütte heißen oder mit einem Foto von Dieter Bohlen werben ist für meine Verhältnisse einfach viel zu eng. Ich gehöre nicht zu denen, die sich am wohlsten fühlen, wenn es genau das Gleiche zu essen gibt wie in der Kantine im Büro und man in jedem Geschäft gleich auf Deutsch begrüßt wird. Ich finde es auch gar nicht schlimm, auf Touristen aus anderen Ländern zu treffen die auch Urlaub machen oder gar auf Einheimische…. Nun habe ich mich einfach entschieden 10 Tipps zusammenzustellen, die selbst einen Mallorca-Zweifler wie mich überzeugen können, naja wären da nicht die Luftmatratzen die auf dem Rückweg schon wieder von weitem leuchten….

Unsere „Basis“ war in Cala Ratjada ganz im Osten der Insel. Und wer sich nun fragt warum es uns gerade in diese Touristen-Hochburg verschlagen hat: wir waren diesmal nicht allein unterwegs sondern mit der ganzen Brüder-Bande inklusive Frauen von Mister F.

Aber nun auf zur Entdeckungstour. Los geht es in Palma:

1. Die Markthalle von Santa Catalina

MarkthalleOh wie schade, dass wir in einem Hotel und nicht in einer Finca wohnen…Ich hätte so gerne für ein tolles Essen eingekauft, Obst, Gemüse, Gewürze, Fisch, Wein….es sah einfach alles zu verlockend aus! Ein echtes Paradies für Köche und Leckermäulchen wie mich. Und man trifft tatsächlich mal auf Menschen, die Spanisch sprechen, ältere Damen die ihren ganz normalen Einkauf erledigen…

Zum Glück hat mich Mister F zu einem kleinen Imbiss an einem der Stände überredet: Schinken und ein Glas Rosé – sehr lecker! Und wieder stelle ich mir die Frage, wieso gibt es eigentlich in Hamburg keine Markthalle? Helsinki, Stockholm, Melbourne… all diese Städte und ihre tollen Markthallen fallen mir sofort ein. Also an dem tollen Wetter und der Tatsache, dass es in Hamburg nie regnet kann es ja wohl nicht liegen, dass wir keine Markthalle haben.

Also auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man nicht gleich die Dorade auf den Grill werfen kann.

2. Die Altstadt von Palma

Palmas Wahrzeichen, die Kathedrale La Seu haben wir nur von außen bestaunt und uns lieber durch die Altstadtgassen und Plätze treiben lassen. Immer wieder stößt man auf den katalanischen Jugendstil auch Modernisme genannt und nette Geschäfte und Bars gibt es auch…also einfach treiben lassen bis die Sonne versinkt.

3. Pollença

Wer die Schönheit Pollenças sehen möchte muss Treppensteigen! Und zwar genau 365 Stufen auf den Kalvarienberg zu der Kapelle Eglésia del Calvari. Jede Stufe steht für einen Tag des Jahres und beim Hinabsteigen darf man sich auf jeder Stufe etwas wünschen (ich glaub schon bei Stufe zwanzig sind mir die Wünsche ausgegangen – aber das ist ja nun wirklich auch nicht schlimm). Zumindest eine sehr schöne Geschichte.

Treppen4. Wanderung zum Leuchtturm von Cala Ratjada

Kaum hat man die letzte asphaltierte Straße oder den letzten größeren Parkplatz hinter sich gelassen, ist es geradezu einsam, ja manchmal ist es etwas mühsam etwas Schönes zu entdecken und erfordert neben festem Schuhwerk bei über 30 Grad auch etwas Durchhaltewillen… aber dann wird man auch mit sehr schönen Ausblicken belohnt. Übrigens zum Leuchtturm selbst führt auch eine Straße – da war es also mit der Einsamkeit auch wieder vorbei…

Leuchtturm Cala Ratjada

5. Alcúdia

Auch hier ist wieder Treppensteigen angesagt, aber nur ein paar Stufen bis hinauf auf die Stadtmauer die Teile der Altstadt umgibt und auf der man lang spazieren kann und über die Dächer der Stadt und in einige Innenhöfen und Gärten gucken kann. Natürlich lohnt sich auch ein Bummel unten durch die Altstadtgassen.

6. Die Stoffe von Teixits Vicens

Bereits seit 1854 werden in Pollenca wunderschöne Stoffe mit dem für die Insel typischen Muster „Roba de Llengües“ produziert. Ich habe mich sofort in die vielen verschiedenen Muster in blau und weiß verliebt und habe den Laden mit ein paar Metern der wunderschönen Stoffe mit eingewebter Ferienstimmung verlassen. Doch auch alle, die sich nicht an die Nähmaschine setzen wollen, finden hier Kissen, Sets, Taschen und vieles mehr. Und auch in Palma ist mir das Muster der „Zungen“ mehr als begegnet. Demnächst zeige ich Euch auch, was ich aus meinem Stoffschatz genäht habe.

7. Das Meer

Selbst auf einer so großen Insel ist das Meer ja nie besonders weit weg. Mal sieht man es nur in der Ferne tiefblau glitzern und dann wieder kann man sich gleich ganz und gar reinstürzen, sich treiben lassen und das Getümmel am Strand oder aber die Küste beobachten. Große Strände, kleine Buchten, perfekte Badetemperatur…

Meer8. Artà

Ebenfalls im Osten der Insel liegt Artà. Schon weithin sichtbar, oberhalb der Stadt erhebt sich der Burghügel und an seinem Hang die Pfarrkirche und drum herum schmiegt sich der Ort. An Markttagen steppt hier wohl der Bär, aber als wir hier waren lag der Ort fast etwas verschlafen da. Sehr gemütlich!

Arta 2

Für eine Pause empfehle ich Euch das Café Parisien ganz in der Nähe des Marktplatzes in der Fußgängerzone.  Hier sitzt man gemütlich im Schatten unter Weinreben und kann sich mit kleinen Gerichten oder bei Kaffee und Kuchen stärken. Auch dieses Café ist fest in deutscher Hand (sowohl die Bedienung als auch die Gäste)…aber es ist echt ein tolles Plätzchen. Und während man da gemütlich sitzt, kann man die hübsche Deko aus alten Glasflaschen, Blechschildern und einem verrosteten Fahrrad bewundern und Inspiration für den eigenen Garten oder Balkon sammeln.

9. Capdepera im Abendlicht

CapdeperaDas Castell de Capdepera ist die größte Festungsanlage Mallorcas und wurde ursprünglich von den Römer angelegt und von den Arabern erweitert. So verteidigte man sich ziemlich erfolgreich gegen Piraten. Heute ist es hier ganz friedlich und man hat man einen herrlichen Rundumblick ins Land und bis zum Meer und im Abendlicht leuchtet alles in den schönsten warmen Farben.

10. Das Essen

Tja dazu muss ich wohl nicht zu viel sagen: Man kann auf Mallorca auch richtig gut essen. Und ich bin ja ein großer Tapas Fan…verschiedene Kleinigkeiten teilen und alles probieren mmmhhh lecker!

EssenOb ich noch mal wiederkomme? Ja, ich glaube schon! Denn wie heißt es so schön: Einmal ist keinmal. Vielleicht nicht in der Hauptsaison und wohl auch nicht nach Cala Ratjada, aber sonst…..

Ich hoffe, dass nun auch alle Mallorca-Liebhaber wieder mit mir versöhnt sind.

Bis bald, Eure Vera

 

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